Schleswig-Holstein

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Bundesland Schleswig-Holstein



Geschichte

Die mit dem Menschen verbundene Geschichte des Gebietes, das heute als "Schleswig-Holstein" bezeichnet wird, beginnt mit dem Ende der letzen Eiszeit. Am Rand der zurückweichenden Eismassen suchten Jägergruppen vor ca 14.500 Jahren nach geeigneter Beute.

Der Gletscherrand der Weicheleiszeit, die vor ca. 11.500 Jahren ausklang, bedeckte bei seiner maximalen Ausdehnung vor ca. 20.000 Jahren den gesamten Ostteil von Schleswig-Holstein. Auf einer Linie Flensburg - Rendsburg - Neumünster - Ahrensburg verlief die Grenze des glaziale Eisschildes, und prägte den gesamten Landstrich nachhaltig.

Zur Zeit der größten Eisausdehnung war Schleswig-Holstein im Westen nicht von der Nordsee begrenzt, sondern bildete zusammen mit den weitgehend vereisten heutigen Britischen Inseln den nödlichen Rand Europas. Die Nordsee war zu dieser Periode aller warscheinlichkeit nach, nicht mehr als ein Binnengewässen in Gletscherrandlage, im Bereich der heutigen Doggerbank.

Als dann vor 20.000 Jahren der bis zu einem halben Kilometer mächtige Eisschild anfingen abzutauen, wurde das Land von den Wassermassen regelrecht zerrissen und ausgewaschen, es entstanden die so genannten Sander. Die größten Ablaufrinnen dieser Wassermassen waren die damals mehrere Kilometer breite Elbe und ihr damaliger Nebenfluss die Eider. Beide Flüsse waren sehr viel breiter als heute und reichten weit hinaus in die heute Nordsee, wo sie sich im heutigen Wattenmeer vereinten. Die spätere Nordsee wurde langsam von dem Schmelzwasser befüllt, tiefe Ausspühlungen und Rinnen durchzogen das Land, aber auch das im Gletscher gebundene Material wie Geröll und Sand wurde freigelegt. Durch die über den teils gefrorenen Boden der westlichen Landesteile ablaufenden Wassermassen, wurde ein großer teil der oberen Erdschichten abgetragen. Zurück blieb karger sandiger Boden, der nach dem frisischen Wort ‘güst’ für unfruchtbar/trocken als "hohe Geest" bezeichnet wird.

Die Ostsee selber brauchte noch viele Jahrtausende zum Entstehen, ab 12.000 v. Chr bildete sich ein Süßwassersee der ‘Baltischer Eisstausee’, der erst um 10.000 v. Chr. als ’Yoldia-Meer‘ eine kurzzeitige Verbindung mit der Nordsee/ dem Atlantik hatte. Da sich ab 9.500 der Eispanzer vom Skandinavischen Festland zurückzog, kam es zur Hebung der Landmasse, es entstand wieder ein brackiger Binnensee der ‘Ancylus-See’. Durch eine stetige Erhöhung des Wasserspiegels der Weltmeere wurde ab 7.000 v. Chr wieder ein zugang zum Meer frei, es entstand das ‘Litorina-Meer’, der direkte vorläufer der heutigen Ostsee. Noch heute hebt sich die Skandinavische Landmasse, und die südliche Küstenlinie senkt sich.

Unter anderem wurden durch Eiszeit und die Abtauphase die Landstriche Plöner Seenplatte, Holsteinische Schweiz und die Lauenburgische Seenplatte geformt. Aber auch im mittleren Kreis Segeberg rund um Hasenmoor, hat diese Eiszeit deutliche Spuren hinterlassen, hier sind zum Beispiel der Klausberg, der Weider-Berg und der Wolfsberg aus sogenannten Endmoränen entstanden, diese stammen wohl aber nicht aus der letzten Eiszeit sondern aus der weiter zurück liegenden Saaleeiszeit und wurden durch die Wassermassen des Abschmelzens der Weichseeiszeit abgeschliffen und geformt. Und selbst das Hasenmoor ist ein Produkt der letzten Eiszeit und der folgenden Schmelzwassermassen, deutlich sind die Grenzen der Eis und Wasserrinne noch heute zu erkennen.

Als erste frühe Kulturen sind die ‘Hamburger Kultur’, die ‘Ahrensburger Kultur’, die ‘Federmasser-Gruppe’ und die ‘Bromme-Lyngby-Gruppe’ zu nennen. Durch wiederholte Klimatische Änderungen sind verschiedene Lebensweisen der Frühkulturen belegt, von Rentierherden über Waldjäger zu Fischern und schließlich zu den ersten Versuchen von Ackerbau der ‘Ertebølle-Kultur’.

Mit der ‘Trichterbecherkultur’ vollzog sich dann langsam der Prozess der zu vermehrtem Ackerbau führte. Auch die Haus- und Nutzviehhaltung mit Schwein, Rind, Schaf und Ziege verbreitete sich, das Pferd war zur damaligen Zeit noch Jagdwild. Obwohl wir heute nicht viel von der Jungsteinzeitlichen Kultur wissen, haben die Megalithgräber doch bis heute einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zum Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. vollzog sich mit der Dolchzeit ein nahtloser Übergang zur Bronzezeit.

Ähnlich wie die Megalithgräber der Jungsteinzeit, sind die Hügelgräber der älteren und mittleren Bronzezeit noch heute eindrucksvolle Zeugnisse dieser Zeit. Mit der Einführung der Bronze nahm auch der Ackerbau weiter zu. Mit dem Beginn der älteren Eisenzeit intensiviert sich die Landwirtschaftliche und Handwerkliche Entwicklung noch einmal deutlich. Um 800 v. Chr, in der älteren Eisenzeit war in Schleswig-Holstein das Eisen schon bekannt, durch Regional vorkommendes Raseneisenerz war dieser Rohstoff verfügbar. Hauptzentren dieser Funde und der folgenden Verarbeitungen waren südlich von Flensburg, bei Rendsburg und rund um Neumünster, sowie bei Pinneberg und Bargfeld-Stegen.

Durch Einflüsse der ‘Jastorf-Kultur’ und der ‘Latène-Kultur’ in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, ändern sich Lebensweisen, Kultur und sozialen Strukturen der frühen ‘Germanen’. Zum Ende des vierten vorchristlichen Jahrhunderts kommt zu diesen Umwälzungen noch der Kimbern-Zug. Die Kimbern und Teutonen, die ürsprünglich in Jütland und im Nordwesten Schleswig-Holsteins ansässig waren, zogen genötigt durch schlechte Ernten und Sturmfluten Richtung Süden. Diese Völkerwanderung führt zum ersten verzeichneten Zusammentreffen von Römern und Germanen in Oberitalien im Jahre 101 v. Chr.

Leider gibt es keinerlei genaue Daten und Karten dieser Zeit, die ersten römischen Aufzeichnungen sind recht ungenau und haben eher einen allgemeinen Charakter, sie liefern über die genauen Verhältnisse der frührömischen Germanenzeit keine klaren Daten.

Es hat sehr oft den Anschein das die gesamte Germanische Völkerkultur aus den Bereichen zwischen Elbe und Skagerrak kommen oder dort entstanden sind, sicher und belegbar sind diese Behauptungen aber wohl nicht. Sicher kann aber gesagt werden, das Schleswig-Holstein schon immer ein Anziehungspunkt der Völker und Kulturen war.

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